An manchen Tagen baut sich die Hitze auf wie eine steile Wand, senkrecht zunächst, aber im Laufe des Tages kippt sie und droht irgendwann alles unter ihr zu begraben. Komm, sagt die Nachbarin, wir laufen zum See, vielleicht ist es da ein wenig besser. Am See werfen die Kinder Stöcke ins Wasser, wir sitzen am Ufer, blicken auf den sinkenden Wasserstand und den Müll und reden.
Erinnerst du dich an Sher, sagt die Nachbarin. Ich nicke. Sher sieht man jeden Abend lange lange mit seinem Fahrrad Kreise über den Campus ziehen.
Weiterlesen…Kali, du Rästelhafte, Mysteriöse, Furchteinflößende. Zerstörerin, Schöpferin, Erneuerin. Keine andere Göttin in Indien hat mich so sehr fasziniert, keine anderen Tempel als deine fielen mir immer und überall ins Auge.
Weiterlesen…Ich sehe so gut wie keine Serien und sowieso auch sonst nichts. Alles was flimmert, habe ich mir in den Jahren in Indien irgendwie abgewöhnt. Die erste Serie, an der ich tatsächlich in den letzten Wochen krank im Bett wirklich einmal hängen blieb, ist Rita.
Weiterlesen…Ich habe einen Plan. Für wenn ich alt bin. Seit vielen Jahren schon habe ich diesen Plan gemacht, gemeinsam mit einer Freundin: Wenn wir alt sind, ziehen wir zusammen. Wir machen eine Alters-WG. Wir sitzen dann zusammen auf einem Sofa.
Weiterlesen…Könntest Du Dir vorstellen, für immer in Indien zu leben, fragt S. mich auf einem Spaziergang.
Weiterlesen…Das Mädchen zerbricht Glas in diesen Tagen, ein Vase, ein Glas – fast jeden Tag geht etwas zu Bruch. So wie innerhalb weniger Tage so viele gewohnte Formen und Gefäße zerbrochen sind, in denen unser Leben gefügt war. Etwas birst. Etwas Neues entsteht. Genau jetzt. Dies ist vermutlich die größte Zäsur, die ich in meiner Biographie erlebe.
Weiterlesen…Die Zeit. Sie rollt sich zusammen wie ein Geschenkbank, das gerade niemand braucht, sorgfältig ist es im Schrank verstaut, bis irgendeiner sich wieder erinnert, bis irgendeiner es wieder brauchen kann.
Weiterlesen…In Indien begonnen, irgendwann im September 2018. Fertiggeschrieben im Januar 2020 in Deutschland.
Weiterlesen…Die goldene Wand ist noch da, in meinem Zimmer, in unserem Haus in Indien. Alle Bilder, die daran hingen, nahm ich ab, als wir das Haus leerräumten, ein paar Monate nur ist dieser Abschied her.
Weiterlesen…Diesen Text habe ich in meinem Archiv unveröffentlichter Blogtexte gefunden, an einem Tag, als mein Mann mir von Ameisen und schimmelnden Jacken in unserem Haus in Indien schreibt.
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