An manchen Tagen baut sich die Hitze auf wie eine steile Wand, senkrecht zunächst, aber im Laufe des Tages kippt sie und droht irgendwann alles unter ihr zu begraben. Komm, sagt die Nachbarin, wir laufen zum See, vielleicht ist es da ein wenig besser. Am See werfen die Kinder Stöcke ins Wasser, wir sitzen am Ufer, blicken auf den sinkenden Wasserstand und den Müll und reden. 

Erinnerst du dich an Sher, sagt die Nachbarin. Ich nicke. Sher sieht man jeden Abend lange lange mit seinem Fahrrad Kreise über den Campus ziehen.

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Die Leute hier in Deutschland sind komisch, sage ich der Nachbarin über whatsapp. Die bedanken sich die ganze Zeit. Ha! Sagt die Nachbarin, und wirft lachend den Kopf in den Nacken. Ihr Bindi blitzt zwischen ihren Augenbrauen. Hab ich’s dir doch gesagt. 

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ein Kuckuck für die Nachbarin

Der Mond hängt blaß am blaßblauen Himmel, als wir zum Flughafen fahren. Als habe die Nachbarin ihn in den Himmel gestreut, mit dem Salz, dass ich ihr noch wenige Minuten vor Abfahrt lieh, mit ihren Abschiedstränen zu einer milchigen Lake gelöst.

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#WMDEDGT

Noch ein Sonntag in Indien. Viele werden es nicht mehr werden. Tatsächlich passen sie jetzt in eine Hand. Seltsam surreal ist das. Plötzlich scheint alles flüssig zu werden in mir. Und auch um mich herum. Alles ändert den Aggregatzustand.

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Wir erwachen im Gartenbett. Noch ist es nachts kühl genug, um draußen zu schlafen. Eine kalte Dusche im Garten. Dort ist in den letzten Jahren eine Maracujalaube über unserem Duschplatz gewachsen. Idli, Sambar und Kokoschutney in der Kantine, denn wir haben kein Brot mehr. Der Papa bringt das Mädchen in den Kindergarten.

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Tage die ineinander schwimmen wie das bisschen Farbe, dass das Mädchen mit Unmengen von Wasser auf dem Papier verteilt. Die Farben ähneln einander, kommen einzeln nicht zur Geltung. So wie diese Tage sich ähneln. Sie werden in der Erinnerung ineinander fließen wie auf diesen Bildern.

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