Ich sehe so gut wie keine Serien und sowieso auch sonst nichts. Alles was flimmert, habe ich mir in den Jahren in Indien irgendwie abgewöhnt. Die erste Serie, an der ich tatsächlich in den letzten Wochen krank im Bett wirklich einmal hängen blieb, ist Rita.
Weiterlesen…Ich habe einen Plan. Für wenn ich alt bin. Seit vielen Jahren schon habe ich diesen Plan gemacht, gemeinsam mit einer Freundin: Wenn wir alt sind, ziehen wir zusammen. Wir machen eine Alters-WG. Wir sitzen dann zusammen auf einem Sofa.
Weiterlesen…Könntest Du Dir vorstellen, für immer in Indien zu leben, fragt S. mich auf einem Spaziergang.
Weiterlesen…Die goldene Wand ist noch da, in meinem Zimmer, in unserem Haus in Indien. Alle Bilder, die daran hingen, nahm ich ab, als wir das Haus leerräumten, ein paar Monate nur ist dieser Abschied her.
Weiterlesen…Annabelle, sagt sie, ich heiße Annabelle. Deutsch spricht sie mit mir, tamilisch mit der Frau im Sari, die das Heu für ihre Pferde bringt. Französisch mit dem kleinen Jungen, der gleich auf einem ihrer Pferde reiten wird.
Weiterlesen…Die Schweinezüchterin ist wieder da. Sie kommt zum Frühstück und isst unsere Croissants. Ich zieh‘ gleich bei euch ein, sagt sie.
Weiterlesen…Sich mit dem Staunen vermählen. Die Welt in die Arme schließen. Mary Oliver, von der diese Zeilen stammen, ist vor einigen Tagen gestorben. Ich teile meine erste Begegnung mit ihr und mein liebstes Gedicht:
Weiterlesen…Silvesterabend. Es ist kalt hier, kälter als es in den letzten drei Wintern, die wir schon in Indien sind, je war. Mein Kleiderschrank ist gar nicht darauf vorbereitet, eine einzige Kapuzenjacke habe ich hier, die trage ich tagaus tagein.
Weiterlesen…Da ist sie. Ich hatte sie nicht kommen hören, denn ich war schon einige Stunden hier, im Garten des Cafes, in meine Arbeiten vertieft. Sie hatte angekündigt, dass sie zu spät sein würde, aber jetzt ist sie doch da und pünktlich. S., blond, helläugig, aus Sibirien.
Sie sind immer im Haus, sagt die Frau, die neben mir im Flugzeug sitzt und ihr Baby stillt. Sie stammt aus Indien und hat gerade ihre Cousinen in Punjab besucht, lebt aber selbst in Deutschland. Ist doch komisch, fährt sie fort. Die Männer gehen aus, bis spät abends manchmal. Ihre Frauen wissen nicht wohin sie gehen oder wann sie zurückkommen. Sie sind traurig darüber, aber sie sagen: das ist mein Leben. Sie sehen keine Möglichkeit, das zu ändern. Ich bin froh, dass ich in Deutschland lebe, sagt die Frau.