Früh beginnt dieser Tag, eigentlich schon lange bevor der Morgen graut. Alle zwei Stunden etwa schreckt das Mädchen aus seinem fiebrigen Schlaf und reißt die Augen auf, ein kleiner Schrei, ein kleiner Körper, der mich sucht, bevor er wieder in den Schlaf zurücksinkt. Müde bin ich als wir gegen sieben aufstehen, aber auch erleichtert, denn das Fieber ist gesunken. 3 Tage sind im Fieber versunken, erst der Mann, dann das Mädchen und dies ist der erste, der nun Besserung verspricht.

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Der Oktober in Indien riecht nach Besuch, der mit einem dicken Koffer aus der Schweiz kommt, voll mit Roggen- und Dinkelmehl, mit neuen Bilderbüchern, mit meinem Lieblingsmüsli, mit feinster Schokolade mit einem Hauch von Lakritz. Darin mischt sich der Duft von Amarula und Whisky und langen Abenden. Nach Kürbis-Gnocchi, die der Besuch kocht. Nach Salbeibutter.

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Was hier in Indien in meiner Erfahrung wirklich toll ist: Kinder stören nicht. Sie dürfen dabei sein. Und nicht nur das: alle sind um ihr Wohlbefinden besorgt, fühlen sich mit verantwortlich. Ein Kind hier ist das Kind aller, es ist im Schoß des Kollektivs geborgen. Mit allem was das an Vorteilen und Begrenzungen mit sich bringt. Ob im Kino, beim Konzert, im Restaurant, im Tempel: Kinder sind Kinder. Immer werden sie freudig begrüßt.

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Müde. Immer wieder mal war ich unfassbar müde die letzten Monate. Ich schlief immer wieder schlecht. Ich wachte auf, wenn sich mein Töchterchen beschwerte, dass sie nachts keine Milch mehr bekam, wenn sie unruhige Träume hatte, wenn sie sich drehte, wand und wendete. Oder auch wenn meine Gedanken sich drehen und winden und wenden oder auch weil ich am Vortag zu viel Kaffee getrunken habe, weil ich zu müde war.

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Ich fühle mich wie Jona im Walfischbauch, sage ich zu A.

Dein Kind wird’s dir danken, antwortet sie.

Verzerrt ist ihr Gesicht auf dem kleinen smartphone-Bildschirm. Manchmal verstehe ich das erste Drittel des Satzes nicht, weil die Verbindung stockt. Dann wieder fehlt mir ein Stück mittendrin, weil das Mädchen mir ins Ohr kräht. Oder aber es fehlt der Schluss, weil ich ungeduldig bin und sie unterbreche.

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