Ein Wochenende, in Worten rückwärts, in Bildern vorwärts erzählt:
Weiterlesen…„…und dann und wann ein weißer Elefant…“. An Rilke denke ich, während ich mit dem Mädchen Runde um um Runde auf dem Karussell drehe, das aber nicht in Paris steht, sondern in Avignon, wo unser Europaaufenthalt in diesem Jahr endet. Weiterlesen…
Ein ruhiges Wochenende, das wir zu einem großen Teil im Garten verbracht haben. Noch ein solches wird wohl nächste Woche folgen, bevor es dann nach Deutschland geht. Weiterlesen…
An einem Samstag viel zu früh aufwachen. Die Stimmung vom Freitag nachklingen lassen, die Geburtstagsfreude und die Freude zu tanzen, zwei fast ungestörte Tandas lang. Über Junigerüche lesen, in Irland, Berlin und anders in Indien. Leguane und Pelikane finden und über zugewachsene Wege radeln, kreuz und quer über den Campus und wieder zurück. Kuchenreste essen. Mittags lange schlafen. Weiterlesen…
Warum, frage ich mich, warum heißt dieses Café Autumn Leaf Café, wo es doch in Indien keinen Herbst gibt und keine im Herbst fallenden Blätter, sondern kuriose immergrüne Bäume mit seltsamen Früchten und schrillen Blüten. Aber dann vergesse ich die Frage schnell, denn es spielt keine Rolle.
Es ist Eid und ich trage Shalwar Kameez: Weite lange Hose, hüftlanges Hemd und ein langer Schal. Das rote lange Tuch hülle ich mir locker um den Kopf an diesem Tag, denn es geht in den muslimischen Teil von Hyderabad. Auf dem Weg schon in den alten Stadtkern spüren wir die besondere Atmosphäre: Heute ist das Ende von Ramadan und wir fahren wie Tausende von Muslimen zur großen Moschee.
Ist das denn zu glauben? Es hat geregnet! Die halbe Nacht hat es geregnet und mit den Donnerschlägen ist die Hitze entzweigebrochen wie ein längst schon brüchiges Vogelei.
Und wieder ein Wochenende, an dem wir alleine sind, das Mädchen und ich, denn der Papa ist immer noch in Afrika. Wie gut, dass Puja vorbeikommt um auf dem Bett zu toben! Ihre Mutter arbeitet im Haus einer anderen Familie und jetzt, in den Sommerferien, kommt Puja mit zur Arbeit und langweilt sich oder besucht die Familien in der Nachbarschaft. Im Moment kommt sie fast täglich.
Möchtest du den Mond sehen, frage ich das Mädchen. Es nickt und legt das Buch zur Seite, aus dem wir eben noch Lieder sangen über den Mond. Wir schlüpfen in die Sandalen und dann nach draußen, in die heiße Nacht. Es sind die heißesten Tage und Nächte des Jahres. Der Mond hängt schmal und hungrig zwischen den Bäumen. Es ist Ramadan und während nach Sonnenuntergang alle feiern und essen tut der Mond seinen Dienst.