Dies ist ein Beitrag zum Hashtag #Herzensschule auf Twitter mit dem Susanne von geborgen-wachsen dem im Moment diskutierten Film Elternschule etwas entgegenstellt: Bindung, Beziehung, Liebe.
Wie wäre es, wenn Kinder zu begleiten, mit Kindern zu leben nichts anderes wäre als eine Schule des Herzens, ein Yoga der Liebe, ein Yoga der Beziehung.
Wie wäre die Welt, wenn wir unseren Kindern mit Liebe, Sanftmut und Geduld begegnen – und ebenso auch uns selbst.
Wie wäre es, wenn unseren Kindern unsere Gefühle mitteilen, anstatt Befehle auszusprechen oder Verbote auszusprechen.
Wie wäre es, wenn wir trauern, wenn Bedürfnisse nicht erfüllt werden können, und unsere Kinder halten, wenn sie genau darüber ebenfalls traurig oder wütend sind.
Und wie wäre unser Leben nicht nur in unseren Familien, sondern in der Welt, wenn Fühlen erlaubt wäre, in jeder Schattierung. Wenn wir miteinander Räume kreieren, über die Familien hinaus, in denen tiefes Fühlen erlaubt ist. Räume, in denen Gefühlte gehalten werden könnten: Zorn, Freude, Mitgefühl, Stolz, Scham – die ganze Palette, die unserem Leben Farbe verleiht, die uns überhaupt erst ermöglicht, Beziehung zu leben und zu genießen und zu gestalten. Die unser Leben so reich und unser Herz so weit macht.
Wie viel Mit-Gefühl könnte entstehen, wenn mir mit-fühlen lernen, unsere Kinder fühlen, uns selbst, unsere Partnerinnen und Partner, unsere Mitmenschen, unsere Mit-Welt, unsere Erde, unser Leben.
Wie wäre es, wenn wir von unseren Kindern nicht erwarten, dass sie funktionieren, sich anzupassen an ein System, an dem wir selbst so oft fast verzweifeln.
Wie wäre es, wenn auch wir selbst ein bisschen weniger funktionieren müssten.
Wie wäre es, wenn wir neue Systeme kreieren. In der Familie, aber auch darüber hinaus. Systeme, in denen niemand sich von sich selbst trennen muss, um die Erwartungen anderer zu erfüllen, oder Ziele zu verfolgen, deren Sinn in Frage steht.
Wie wäre es, wenn wir unseren Kindern und einander helfen, den einzigartigen Sinn unseres Lebens zu erfüllen, anstatt zu wissen, was für den anderen gut sein könnte.
Wie wäre es, wenn jedes Nein auch mit einem Ja verbunden wäre: Das kann ich Dir gerade nicht geben, aber ich kann Dir dies anbieten.
Wie wäre es, wenn unsere Kinder Impulsgeber wären. Wenn sie uns zeigen, wie Leben auch sein könnte, wenn Dinge nicht so getan werden wie man sie halt so macht, ohne dass man so genau weiß warum.
Wie wäre es, wenn Kinder dabei sein dürften, wann immer es geht. Wenn sie nicht stören würden, sondern eine Erinnerung an Zukunft wären, an unsere Verantwortung, eine gute Zukunft zu gestalten.
Wie wäre es, wenn wir Beziehung wagen, und dabei an unsere Grenzen kommen dürfen, und lernen und wachsen, immer wieder aufs Neue, jeden Tag.
Wie wäre es, wenn wir als Eltern auch erschöpft sein dürften, müde, hilfsbedürftig, überfordert. Wenn es in Ordnung wäre, das auszudrücken, um Hilfe zu bitten. Wenn es da Menschen gäbe, die uns ein bisschen Liebe leihen, an solchen Tagen, und eine praktische Hand.
Wie wäre es, jeden Tag ein wenig mehr in der Liebe zu sein, einen Atemzug lang, und noch einen.
Wie wäre es, die Liebe in den Augen anderer Eltern zu sehen. Oder in den Augen von Menschen, die sich Kindern zuwenden. Wie wäre es, wenn diese Momente eine Einladung wären, selbst in der Liebe zu sein.
Wie wäre es, Elternschaft als eine Schule der Liebe zu begreifen, die unsere Kinder heile aufwachsen lässt, die aber auch uns heilt, und die Welt, in der wir leben.
Wie wäre es, auf Macht zu verzichten, und dafür in der Liebe zu sein.
Wo Liebe fehlt, wird sie durch Macht ersetzt. (Marie-Louise von Franz)
Das Video Herzensschule findest Du hier.
Susannes Text dazu, wie eine Elternschule aussehen könnte, findet Du hier.
Was ist für Dich #Herzensschule ?