An einem Samstag viel zu früh aufwachen. Die Stimmung vom Freitag nachklingen lassen, die Geburtstagsfreude und die Freude zu tanzen, zwei fast ungestörte Tandas lang. Über Junigerüche lesen, in Irland, Berlin und anders in Indien. Leguane und Pelikane finden und über zugewachsene Wege radeln, kreuz und quer über den Campus und wieder zurück. Kuchenreste essen. Mittags lange schlafen.
An einem Sonntag auf eine Hochzeit gehen ohne die Braut zu kennen oder den Bräutigam. Aber eingeladen! Von der Frau, die unsere Straße kehrt. Zur Hochzeit ihrer Nichte. Im Kreis herumfahren, trotz Google Maps, bis wir die Halle finden. Durch Viertel fahren, die unserem so nah sind und in denen ich doch noch nie war. In offene Türen spähen.
Den Glanz indischer Frauen bewundern, die sich üppig geschmückt haben für dieses Fest. Geblendet von Farben sein. Arme voller Bangles bewundern. Bei den Frauen sitzen. Mit den Frauen essen. Die Männer für sich. Die Frauen für sich. Von staunenden Kindern umringt sein, die Menschen mit weißer Haut selten zu Gesicht kriegen.Unter Menschen sein die anders, ganz anders leben. Es ganz natürlich finden, in ihrer Mitte zu sein. Lächeln.
Einer Mutter gegenüberstehen, sie hat ihr Kind auf dem Arm, wie ich selbst. Einander anschauen und zulächeln und wissen: Wir sind beide Mütter und wir fühlen vieles ähnlich, wo auch immer wir sind, wie auch immer wir leben.
Mit dem Mädchen sein und mit all ihren kleinen Spielkameraden, die sie nun täglich trifft. Das Wochenende auf dem Spielplatz vertrödeln, es langsam vorübergehen lassen, gähnend bisweilen, als gäbe es nichts, das wichtiger ist, als Zeit zu haben in einer Zeit, in der niemand Zeit hat, und auch wir nicht Zeit haben, sondern eher noch Zeit fühlen oder Zeit sind.
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