Es sind die Tage, an denen die Drachen fliegen und an denen die Nachbarin mir die Arme massiert. Das hinduistische Kitefestival ist da.
Komm uns besuchen, schreibt T., wir feiern kalyanam, da werden die Götter vermählt. Ich dachte man feiert die Ernte? Die Sonne, die dreht?
Wir finden Drachen überall, in den Bäumen, auf dem Boden, in der Luft.
Du bist der Drachenheld des Tages, sage ich zur R. Kinderaugen sehen zu ihm auf. R. lächelt. Ich war immer nur der Gehilfe meines Bruders sagt er. Und früher, fährt er fort, waren alle Drachen aus Seidenpapier. Kein einziger war aus Plastik.
Dieses Plastik, seufze ich. Die Vögel, sagt T. Sie verfangen sich in den Schnüren. Die Menschen auch, sagt R.
Wir stolpern über Schnüre und fluchen, zwei Kinder sind schon versponnen. Drachen überall. Kinderhände, die sich an gefundenen Drachen freuen. Schnüre, die Kinderhänden entgleiten und Drachen die in den Himmel fliegen.
Leicht sind sie, diese Drachen, wie Tage, an denen wir vergessen was Sorgen sind. Und dünn sind sie, flüchtig und zart.
Ein hartes Wort, ein Gedanke bloß und sie reißen entzwei.